Studie des Europäischen Patentamts zu Industrie 4.0
Nach einer aktuellen Studie des Europäischen Patentamts werden Patente aus dem Bereich Industrie 4.0 bzw. Internet der Dinge für die Anmelder immer wichtiger. In den letzten drei Jahren wuchsen die Anmeldezahlen um mehr als 50%. An der Spitze liegen Anmelder aus Asien.
Das Europäische Patentamt (EPA) hat im Dez. 2017 zusammen mit dem Handelsblatt Research Institute eine groß angelegte Studie zu europäischen Patentanmeldungen auf dem Gebiet Industrie 4.0 bzw. Internet der Dinge veröffentlicht.
Die Analyse der bis einschließlich 2016 eingereichten europäischen Patentanmeldungen zeigt, dass die Anmeldezahlen seit Mitte der 1990er Jahre rasch zugenommen haben. Allein 2016 wurden beim EPA über 5000 Patentanmeldungen zu Erfindungen eingereicht. Das Anmeldeaufkommen Bereich Industrie 4.0 ist in den letzten drei Jahren um 54 % gestiegen – ein Vielfaches des gesamten Anmeldewachstums beim EPA von 7,65% in allen Technologien im selben Zeitraum.
Die Studie stellt die wichtigsten Technologietrends vor und betrachtet auch deren Umsetzung in eine Vielzahl neuer Anwendungen in der Praxis, einschließlich einiger Fallstudien. Die meisten angemeldeten Erfindungen entfallen demnach auf neue Anwendungen (z. B. Persönlicher Bereich, Unternehmen, Fahrzeuge) und Kerntechnologien (Konnektivität, Hardware und Software). Die höchsten Wachstumsraten sind allerdings bei Enabling-Technologien wie 3D-Systemen, Künstlicher Intelligenz und Energieversorgung zu beobachten.
Zahlenmäßig liegen bei den Anmeldungen der Jahre 2011 bis 2016 Europa (29%) und die USA (25%) vorn, gefolgt von Japan (18%). Unter den europäischen Ländern ist Deutschland mit 8% Spitzenreiter, vor Frankreich mit 6%. Bei den Einzelanmeldern liegen allerdings Konzerne aus Asien weit vorn, angeführt von Samsung. Auch wächst die Anzahl koreanischer und chinesischer Anmeldungen besonders stark.