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Wie Dr. Julian Wernicke während seines Studiums in Kapstadt Weihnachten feierte
Wie auf der Südhalbkugel üblich, herrschen in Südafrika um das Weihnachtsfest sommerliche Temperaturen. Südafrikaner lassen sich dadurch aber nicht vom Feiern des Festes abbringen. Wobei es aufgrund der bewegten Landesgeschichte nicht die eine Weihnachtstradition gibt. Weihnachten wird hier in englischer Tradition am 25. Dezember gefeiert.
Mein erstes Weihnachtsfest habe ich wie viele Einheimische am Strand verbracht. Abends gab es ein Festmahl mit gegrilltem Fisch. Typisch ist das Veranstalten eines Braais, dem traditionellen Barbecue, im Kreise der Familie.
Ein Highlight für mich war der Malva-Pudding. Ein süßer, klebriger Nachtisch wohl niederländischen Ursprungs, der eher einem Kuchen ähnelt und perfekt zu den warmen Temperaturen passt. Wenn Sie Lust auf einen Hauch Südafrika zu Weihnachten haben, probieren Sie unbedingt dieses Rezept!
Rezept aus Südafrika: "Malva Pudding"
Welche Süßigkeit in Fabio Adinolfis Familie jedes Jahr gebacken wird
Das Weihnachtsfest in Italien unterscheidet sich dahingehend von dem in Deutschland, dass noch mehr der Fokus auf gutem Essen liegt. Es wird im Kreis der Familie ausgiebig gefeiert, mit vielen kulinarischen Köstlichkeiten.
Der 24. Dezember beginnt in italienischen Familien mit einem üppigen gemeinsamen Abendessen, traditionell ohne Fleischgerichte. Oftmals wird sich anschließend zur Mitternachtsmesse begeben. Der wichtigste Weihnachtstag, vor allem für die Kinder, ist jedoch der 25. Dezember. Dann gibt es gleich am Morgen die Geschenke und es wird den ganzen Tag über festlich und ausgiebig gespeist.
Zum Nachtisch gibt es in Süditalien Pandoro, im Norden eher Panettone. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, beide Gebäckarten nicht gleichzusetzen. Pandoro und Panettone werden oftmals auch verschenkt, stehen sie doch für Glück und Wohlstand im neuen Jahr.
Die Weihnachtszeit endet in Italien am 6. Januar. Dann bringt die Hexe Befana braven Kindern erneut Geschenke. Und bis zu diesem Tag bleiben die Häuser und Wohnungen weihnachtlich geschmückt.
Das Rezept, das ich vor allem mit Weihnachten in Verbindung bringe, ist eine typische Süßigkeit aus Neapel: Struffoli, frittierte kleine Teigbällchen, die mit Honig getränkt werden. Meine Mutter bäckt sie noch immer jedes Jahr und noch immer kann keiner in der Familie widerstehen. Buon Natale a tutti!
Rezept aus Italien: "Struffoli"
Bunte Zuckerperlen oder -streusel, Orangeat oder Zitronat, kandierte Früchte (klein gehackt) etc. … lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
Die 4 Eier und den Dotter mit der Butter, dem Limoncello, einer Prise Salz, dem Zucker und dem Mehl zu einem elastischen Teig verkneten. Den Teig etwa 30 Minuten ruhen lassen. Anschließend den Teig zu fingerdicken Rollen formen, diese in kleine Stücke schneiden und zu Bällchen rollen. Die Teigbällchen in heißem Öl goldbraun frittieren und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Den Honig im Wasserbad erwärmen. Die fritierten Bällchen mit dem warmen Honig beträufeln, mit Süßigkeiten verzieren und servieren.
Will man keinen Limoncello verwenden, kann man auch Orangen- oder Zitronenabrieb in den Teig einarbeiten.
In einigen Familien werden die Struffoli auch mit Hefeteig zubereitet, was etwas aufwändiger ist.
Wie Dr. Michael Rüberg während seines Studiums in London Weihnachten erlebte
Weihnachten in England, das bedeutet, am Heiligabend Socken für Father Christmas an den Kamin zu hängen, abends den Gottesdienst zu besuchen und Christmas Charols zu singen. Am 25. Dezember, dem Christmas Day, werden morgens die Geschenke ausgepackt, am Nachmittag wird der King’s Speech (zu meiner Zeit war es die Ansprache der Queen) gelauscht und abends das üppige Christmas Dinner mit Christmas Pudding oder Mince Pie serviert.
Schöne Traditionen sind die Christmas Crackers und der Boxing-Day. Bei den Crackers handelt es sich um Knallbonbons, die kleine Hüte, Rätsel oder Spielzeug enthalten und zur fröhlichen Stimmung an den Feiertagen beitragen. Am 26. Dezember, dem Boxing-Day, bedankt man sich bei lieben und hilfsbereiten Menschen. Das können Nachbarn oder Freunde, aber auch der nette Briefträger sein.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Vorweihnachtszeit in London: die prachtvolle Beleuchtung, das Winter Wonderland im Hyde Park mit großem Weihnachtsmarkt, das Einkaufsparadies Covent Garden mit seiner spektakulären Dekoration oder auch der Camden Market mit kultigen Restaurants und Bars. Nicht zu vergessen, der größte Weihnachtsbaum Londons auf dem Trafalgar Square, mehr als 25 Meter hoch und seit 1947 eine alljährliche Gabe der norwegischen Hauptstadt Oslo für die Unterstützung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg.
Einen Besuch Londons zur Weihnachtszeit kann ich sehr empfehlen!
Rezept aus England: „Mince Pie“
Puderzucker
Für den Teig Butter in eine Schüssel würfeln. Mehl, Salz, Zucker, Eigelb und 1-2 EL kaltes Wasser dazugeben und mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Backpapier wickeln und 1 Stunde kaltstellen.
Für die Füllung Früchte und Nüsse fein würfeln. 200 ml Wasser aufkochen, Früchte und Nüsse zugeben und vom Herd nehmen. Füllung mit Zimt und Zucker würzen und mit Weinbrand ablöschen. Anschließend abkühlen lassen.
Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
Teig dünn ausrollen und 12 Kreise mit ca. 7 cm Durchmesser ausstechen. Teigkreise in die Mulden einer gebutterten und bemehlten Muffin-Form drücken und je 1-2 EL Füllung in die Mulden geben.
Restlichen Teig dünn ausrollen, nacheinander 6 Kreise ausstechen. Aus den Kreisen mit einem Sternausstecher 6 Sterne ausstechen. Die 6 Kreise und 6 Sterne auf die Füllung legen und leicht andrücken. Im Ofen für 30-35 Minuten backen.
Butter hell aufschlagen. Puderzucker und Weinbrand zugeben und zu einer glatten schaumigen Butter schlagen.
Mince Pies aus dem Ofen nehmen, kurz etwas abkühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und noch leicht warm mit der Weinbrandbutter (alternativ mit Crème fraîche oder Crème double) servieren.
Weihnachtstraditionen in der Familie von Dr. Martin Schaefer
Weihnachten ist ein Fest, das die Generationen zusammenführt. Das bedeutet bei uns auch, dass der weihnachtliche Schmuck der Wohnung von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Als erstes wird zu Beginn der Adventszeit eine alte in Oberammergau geschnitzte Krippe aufgebaut, die inzwischen ungefähr 100 Jahre alt seien dürfte und von einer der Großelternfamilien stammt.
Kurz vor dem Fest wird dann der Weihnachtsbaum gemeinschaftlich geschmückt, und auch hier kommt Ererbtes aus verschiedenen Generationen neben Dingen an den Baum, die wir selbst und unsere Kinder im Kindergarten oder in der Schule gebastelt haben. Alles wird übers Jahr in Kisten auf dem Dachboden aufbewahrt.
Nicht zu vergessen: Zu einem Weihnachtsbaum gehören echte Kerzen. Man muss aufpassen und ein Wassersprüher zum Löschen steht immer in Griffweite, aber der Glanz der roten, goldenen, silbernen und klaren Kugeln, und des vielen übrigen Schmucks – nicht zu vergessen des Baumes selbst, wenn er noch frisch ist – kommt nur im Kerzenlicht so ganz zur Geltung, jedenfalls finden wir das …
Eine dazu passende kulinarische Tradition betrifft ein Weihnachtsgebäck, das man nicht selbst herstellen kann, nämlich den Baumkuchen, den unsere Familie inzwischen in 4. Generation bei einer Berliner Konditorei bezieht, die noch heute den Titel „Ehem. Preußischer Hoflieferant“ führt. Mit diesem unverwechselbaren Geschmack ist die Advents- und Weihnachtszeit für uns stärker verbunden als mit einem der Festessen, zu denen die Familie am Heiligabend nach der Bescherung zusammenkommt. An jedem Adventssonntag schwindet der Baumkuchen um einen Ring.
Welcher Nachtisch in der Familie von Théodore Ley zu Weihnachten auf dem Tisch steht
Obwohl kein typischer französischer Weihnachtskuchen – wie die sogenannte „Bûche de Noël“, eine mit Creme gefüllte und optisch wie ein Holzscheit dekorierte Biskuitrolle – ist die Zitronentarte („Tarte au citron“) ein zu Weihnachten beliebter und einfach zubereiteter französischer Nachtisch.
Sie gewährt eine visuell „sonnige“ aber geschmacklich süße und leicht säuerliche peppige Abschlussnote eines feierlichen Weihnachtsmenüs oder einfach für jede Zeit im Winter.
Sie lässt sich gut im Familien- oder Freundeskreis teilen und genießen, mit z. B. einem Glas Sekt, Champagner, lieblichem Weißwein (Gewürztraminer aus dem Elsass oder Sauternes aus dem Bordeaux-Gebiet), oder einfach mit einem warmen Getränk. Joyeux Noël à vous et à vos familles et bon appétit!
Rezept aus Frankreich: "Tarte au citron"
Mehl, Salz und Zucker in einer Schüssel mischen. Die Butter dazu geben (am besten mit der Hand) und kneten bis die Mischung etwa bröselt. Anschließend das lauwarme Wasser hinzufügen und die Mischung durchkneten (am besten mit der Hand). Eine Kugel formen und im Kühlschrank mindestens eine Stunde ruhen lassen.
Backofen bei 180°C (170°C Umluft) vorheizen. Backform einfetten. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, ein paar Mal kneten, nicht zu dünn ausrollen und in die Form legen. Den Teig mit der Gabel einstechen, ein Blatt Backpapier auf den Teig legen und mit trockenen Bohnenkernen (getrocknete Erbsen, Sojabohnen, Kircherbsen etc.) beschweren. Etwa 15 Minuten vorbacken.
Während der Vorbackzeit, die sehr weiche Butter und den Zucker mit einem Schneebesen oder einer Gabel in einer Schüssel gut mischen. Dann die Eier, den Sauerrahm, die geriebene Zitronenschale und den Zitronensaft gut untermischen. Die Füllung ist fertig.
Backform nach der Vorbackzeit aus dem Backofen nehmen. Das Blatt Backpapier mit den trockenen Bohnenkernen entfernen. Die Füllung auf den Teig gießen und die Tarte noch 30 Minuten bei 140°C (120° Umluft) weiter backen.
Form aus dem Backofen nehmen und abkühlen lassen. Tarte für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Am besten kühl servieren.
Weihnachtliche Kindheitserinnerungen von Dr. Mario Araujo
Für mich war der „Roscón de Reyes“ (Dreikönigskranz) schon als Kind ein Highlight der Weihnachtszeit. Die Weihnachtsbescherung findet in Spanien – anders als in Deutschland – traditionell am Dreikönigstag statt, und dazu gehört dieser süße Kranz einfach dazu.
Jedes Jahr war es aufregend, zu sehen, wer beim Essen die „haba“ (eine getrocknete Bohne) im eigenen Stück Kuchen finden und wer die versteckte Königsfigur erwischen würde.
Der Glückliche, der die Bohne zieht, „muss“ den Roscón im nächsten Jahr spendieren, während der Finder der Königsfigur für den Tag als König gekrönt wird. Was für ein Spaß für Groß und Klein. In diesem Sinn Feliz Navidad!
Rezept aus Spanien: „Roscón de Reyes“
Hefe in warmer Milch auflösen. Mehl, Zucker, Butter, Eier, Salz und Zitrusschalen zugeben und zu einem glatten Teig kneten.
Den Teig 2 Stunden gehen lassen, zu einem Kranz formen und die kleine Königsfigur sowie die Bohne darin verstecken.
Den Kranz mit kandierten Früchten dekorieren und nochmals gehen lassen.
Bei 180°C ca. 30 Minuten backen und warm genießen! ¡Disfrute de su comida y diviértase!
Dr. Makiko Maruyama berichtet vom Weihnachtsfest in Japan
In Japan wird Weihnachten eher als fröhliches, kommerzielles Fest gefeiert und weniger als religiöser Feiertag. Paare und Freunde verbringen Zeit zusammen, und es ist üblich, Weihnachtsdekorationen in den Städten zu sehen.
Ein besonderes Highlight ist der „Weihnachtskuchen,“ der oft als „Shortcake“ bekannt ist. Ich habe diesen Kuchen in Deutschland noch nie gesehen. Dieser besteht aus einem weichen, luftigen Biskuitboden, der mit leicht gesüßter Sahne überzogen und mit frischen Erdbeeren dekoriert ist.
Es ist zwar seltsam, im Winter Erdbeeren zu verwenden, aber das könnte daran liegen, dass sie an den Weihnachtsmann im roten Kostüm erinnern, der nach dem Krieg durch amerikanischen Einfluss in Japan populär wurde. Kinder lernen von ihren Eltern, dass dieser Weihnachtsmann die Geschenke bringt. Übrigens, für meine in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Kinder kommt das Christkind mit den Geschenken.
Rezept aus Japan: „Weihnachtskuchen mit Erdbeeren“
Auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform (ca. 18 cm) einfetten und den Boden mit Backpapier auslegen.
Eier und Zucker in eine Schüssel geben und über einem heißen Wasserbad schlagen, bis die Masse leicht und schaumig wird.
Mehl sieben und vorsichtig unter die Eiermischung heben.
Geschmolzene Butter und Milch hinzufügen und vorsichtig unterrühren.
Den Teig in die Form füllen und 25-30 Minuten backen. Anschließend vollständig abkühlen lassen und den Biskuit waagerecht in zwei Schichten schneiden.
Schlagsahne und Zucker steif schlagen.
Eine Schicht Biskuit auf einen Teller legen, mit Sahne bestreichen und einige geschnittene Erdbeeren darauf verteilen.
Die zweite Biskuitschicht darauf legen und den gesamten Kuchen mit der restlichen Sahne bestreichen.
Zum Schluss mit ganzen Erdbeeren dekorieren.
Den Kuchen im Kühlschrank etwa eine Stunde ruhen lassen, dann servieren.
Wie im Heimatland von Minsun Song Weihnachten gefeiert wird
In Südkorea ist der 25. Dezember ebenfalls ein Feiertag, doch es gibt traditionell keine Familienfeiern. Stattdessen verbringen Südkoreaner Weihnachten oft mit Freunden oder dem Partner. Besonders für junge Menschen ist Weihnachten ein beliebter Anlass für ein romantisches Date, ähnlich wie Valentinstag.
Koreanische Kinder glauben, dass der Weihnachtsmann in der Nacht am Heiligen Abend Geschenke neben das Kopfkissen legt. Vermutlich stammt diese Geschichte aus einer Zeit, als weder Weihnachtsbäume noch Socken am Kamin in Korea üblich waren.
In Korea gibt es keine traditionellen Weihnachtsgerichte, weshalb wir in meiner Kindheit oft Gerichte aus anderen Ländern ausprobierten. Zum Beispiel habe ich schon als Kind Raclette an Weihnachten geliebt. Für meine Familie in Korea ist Stollen inzwischen unverzichtbar und glücklicherweise auch dort leicht zu finden.
So genießen viele Koreaner verschiedene Weihnachtsspezialitäten aus aller Welt, sodass Weihnachten in Korea immer mehr zu einem Fest der kulinarischen Vielfalt wird.
Eine nostalgische koreanische Süßigkeit, Dalgona, auch wenn sie keinen direkten Bezug zu Weihnachten hat, lässt sich wunderbar mit weihnachtlichen Ausstechformen herstellen und macht als spielerische Aktivität mit der Familie viel Spaß. Eine weitere kreative Möglichkeit dazu ist Dalgona Latte, ein Kaffeegetränk, das in Korea kürzlich für eine gewisse Zeit sehr populär war – gemeinsam zubereitet macht es noch mehr Freude!
Rezept aus Südkorea: "Daldonga"
Den Zucker in einen kleinen Edelstahltopf oder eine Kelle geben und bei niedriger Hitze langsam schmelzen lassen. Ständig umrühren, damit der Zucker gleichmäßig schmilzt und nicht anbrennt.
Sobald der Zucker vollständig geschmolzen und goldbraun ist, eine Prise Backpulver hinzufügen und schnell umrühren. Das Backpulver lässt die Masse aufschäumen und aufgehen, daher zügig rühren.
Die geschmolzene Mischung auf eine geölte, flache Oberfläche gießen und leicht flachdrücken, um eine gleichmäßige, flache Form zu erhalten.
Solange die Dalgona noch warm und weich ist, die Weihnachts-Ausstechformen leicht in die Oberfläche drücken, sodass die Form sichtbar wird, ohne die Dalgona komplett zu durchtrennen. Danach vollständig aushärten lassen.
Das traditionelle Spiel kann nun beginnen: Die Dalgona entlang der eingeprägten Form herauslösen, ohne sie zu zerbrechen!
Als Anleitung ein Video auf YouTube:
Variation: "Daldonga Latte"
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